Baustellentrauma

Voller Elan hatten wir vor drei Monaten mit der Durchführung von Anstricharbeiten in einem Neubau begonnen. Ein pharmazeutischer Betrieb hält hier nach Fertigstellung seinen Einzug samt einer riesigen Apotheke.  Auf der Baustelle haben wir eine zwei Klassengesellschaft von Handwerkern kennengelernt. Die einen Handwerker arbeiten für den pharmazeutischen Betrieb und sind über diesen beauftragt. Die anderen Handwerken darunter auch wir, arbeiten für eine Firma, von der wir seit zwanzig Jahren in Abständen immer wieder Aufträge erhalten. Gemäß Terminplan fingen wir punktgenau mit der Durchführung unserer Anstricharbeiten an. Kleine handwerkliche Überschneidungen gibt es auf allen Baustellen und meistens regeln die Angestellten Mitarbeiter dies  unter sich, so dass jeder ungehindert seine Arbeiten durchführen und fertigstellen kann. Hier, auf dieser Baustelle ist nichts mehr normal. Buchstäbliche jede fertiggestellte Arbeit ist vom Untergeschoss bis ins 1.OG vollständig beschädigt. Schon während der Arbeitsausführung im noch feuchten Zustand der lackierten Zargen, wurden seitens der ausländichen Trockenbaufirma alle Türstöcke beschädigt. Auf unserer Bitte hin, die Arbeiten doch gemäß ihrem Terminplan zwei Tage später zu beginnen, fand überhaupt kein Interesse. Es wurden Kabel gezogen, Decken- und Wandflächen geschliffen, der Feinstaub setzte sich wie ein 80er Schleifpapier auf unseren frischen lackierten Türzargen ab. P1040163 P1030978P1040329 P1040341IMG_1265P1040307P1040322     P1030979 Die von der Trockenbaufirma gespachtelten Wandflächen waren egal wo, allesamt uneben. Schriftlich wurden alle Schandtaten dieser Firma aufgelistet und der Bauleitung übergeben. Die lapidare Antwort: Ist halt der Sub von Sub, muss man halt alles wieder ausbessern. Schlimm an der ganzen Sache ist, das kein einziger dieser Firma deutsch spricht und es ihnen offentsichtlich egal ist, ob durch ihre unkooperative Art und Weise, andere Gewerke beschädigt werden oder nicht. Unsere Mitarbeiter werden ständig geschult, nicht nur darin, Ihre Arbeiten sauberst auszuführen, nein auch darin, mit anderen Handwerker kooperativ zusammenzuarbeiten und die fertiggsetellte Arbeitsleistung anderer Firmen zu schützen .Hier hapert es natürlich auch an der Bauleitung, diesen Unsinn ein Ende zu machen. Die ganze Baustelle ein einziger Saustall. Dreck soweit das Auge sieht. Keiner räumt seinen Müll zusammen. Der Elektriker hatt auf der ganzen Baustelle hunderte Meter von Elektroabfall liegen, der Trockenbauer schleift ohne Absauggerät, versaut die ganzen Fliesen, und jeder der sonst wo noch arbeitet, das gleiche Bild. Zwischenzeitlich werden die Trockenbauwände aufgrund gravierender Spachtelmägel das Drittemal gestrichen, natürlich zu Lasten der Trockenbaufirma. P1040356 Da fragt man sich, ist man hier im falschen Film oder ist dies seit geraumen Zeit der Normalzustand im Baugewerbe. Die Billigfirmen verdrängen allmählich  sauber arbeitende Handwerksbetriebe aus der Region und deren Mitarbeiter von den Baustellen. Eine Entwicklung, die jäh Ihren Lauf zu nehmen scheint. Bis heute wurden von uns für 14.000.-€ Ausbesserungsarbeiten durchgeführt und bezahlt. Ein Ende noch nicht in Sicht. Auftragsvolumen waren 35.000.-€.   Die Handwerker, die für den pharmazeutischen Betrieb arbeiten, eine ganz andere Welt. Jeder Handgriff sitzt. Alle Firmen kommen genau nach aufgestellten Terminplan, kein Dreck keine sich überschneidenden Handwerksleistungen mit gegenseitiger Behinderung. Alles läuft rund. Hier sind Firmen am Werke, die millimertergenau Ihre Arbeiten verrichten müssen. Klasse geschulte Handwerker. Jeder achtet auf die fertige Leistung anderer Firmen. Super sag ich. Es geht auch anders. Gott sein Dank, das diese Baustelle für uns eine Ausnahme ist. Da lobt man sich den Bereich privater Auftraggeber. Eine andere Klasse. Bleibt nur zu hoffen, dass diese Firmen nicht auch noch in den Privatbereich eindringen, und den guten Ruf unseres Handwerks in Frage stellen.  Unser Auftraggeber sollte eigentlich auch einmal darüber nachdenken, ob mit diesen Firmen die nur Mist auf der Baustelle bauen, keine Rücksicht auf andere Handwerksleistungen nehmen,  künftig Nachfolgeaufträge durch Weiterempfelungen zu Stande kommen. Ich glaube nicht. Einheimische Betriebe haben einen Ruf zu verlieren. Diese Firmen setzen alles daran, Ihre Arbeiten sauber durchzuführen und werden nie auf die Idee kommen, unfachmännisch ausgeführte Arbeiten abzuliefern. Die 14.000.-€ Regiearbeiten, könnten alleine so auf ein Minnimum reduziert werden. Unsere Handwerker teilen uns faßt täglich mit, dass sie echt frustriert sind, die fertiggestellten Leistungen mehrmals neu zu erstellen. Ein Trauma, den so schnell niemend vergisst.

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