Mein Schiff 1 zweiter Teil von Bergen zum Nordcap

Von Bergen fuhren wir gegen Abend weiter in Richtung Olden, was einen weiteren Schiffstag bedeutet. Olden ein Ort mit großartigen Wasserfällen, dramatischen Tälern und zahlreichen Gletschern. Hier findet man den größten Gletscher des europäischen Festlandes. Über 400 Km lang, ca. 80 Km breit und an der tiefsten Stelle 400 Meter dick. Das Fjord ist gigantisch. Stolze 106 Km lang und an der tiefsten Stelle 656 Meter tief. Mit einem kleinen Ausflugsdampfer fuhren wir den Rest des Fjordes ab, das einen Ausblick an riesigen Gletschern bot.
Wahlsuche bei Sonnenlicht

Auf Walsuche 1.30 Uhr nachts

Auf Walsuche 1.30 Uhr nachts

Auf Walsuche 1.30 Uhr nachts

Am Abend Abfahrt, raus aus dem 106 Km langen Fjord in Richtung Lofoten, nach Leknes.  Abend heißt hier nicht Dunkelheit, sondern so hell wie am Tage. Daran muss man sich erst einmal gewöhnen.         Ausflüge machen hungrig und da fällt einem die Wahl eines Restaurants an Bord schwer. Egal für welches Restaurant man sich entscheidet, überall ist das Essen vorzüglich. Im Anckelmannsplatz ,  dem Selbstbedienungsrestaurant Deck 11,  dem Steakhouse Surf&Turf Deck 7, demFischrestaurant Gosch Sylt Deck 11, dem Richards -Feines Essen, Deck 5,  Blaue Weltbar für Liebhaber chinesischer Gerichte, dem Bistro La Vela, wo sie spanische oder italienische Küche genießen können. Unser Ziel war all abendlich das Atlantik, nicht zu viel und nicht zu wenig im Magen war unsere Devise. So konnte man sich den Bauch voll zu schlagen, umgehen. Gegen 21 Uhr begibt man sich in Richtung Theater, wo all abendlich sehr gute Aufführungen stattfinden. 900 Besucher passen ins Theater. Davon sind rund vierhundert Cocktailtrinker, die mit Ihren Getränken ins Theater drängen.  Hier sollte man rechtzeitig den Weg zum Theater finden, da sonst Stehen angesagt ist. Am Ende der Vorstellung ist der Bargang angesagt. Da es unzählige Gelegenheiten gibt Bars aufzusuchen, gingen wir meist in die TUIBar, da hier Livemusik spielte. Die Auswahl an alkoholischen als auch an nicht alkoholischen Getränken ist enorm. Eines haben sie alle gemeinsam, viele Kalorien. Da alles was man an Bord verzehrt oder trinkt bereits bezahlt ist, ist die Verlockung groß, viel zu trinken und zu essen. Über den Tag verteilt, ist man locker mal so eben 18 Stunden auf. Da kommt einiges zusammen. Bei mir am Ende der Reise 4 KG, bei meiner Frau die Hälfte. Bis auf 1 Kg habe ich es in den letzten 3 Wochen geschafft, auf mein Normalgewicht zu gelangen. Es ist also Vorsicht geboten beim Menschen, die leicht zunehmen. Der Tagesablauf umreist folgende Stationen: Frühstücken, an Deck liegen oder spazieren gehen. Im Norden eher spazieren gehen, da sehr kühl. An den unzähligen Bars sitzen und trinken. Zwischendurch Kaffee, lieber weniger Kuchen, besser gar keinen Kuchen. Das mit dem Kaffee am Tage öfters. Mittags lieber kein fünf Gänge Menü, sondern am Grillrestaurant eine Kleinigkeit essen. Danach irgendwo rumhängen und wiederum etwas trinken. Am Abend die Hauptmalzeit, übersichtliches Essen. So in etwa wiederholt sich der nächste Tag. 11 Tage lang. Wer da ungeniert in sich hinein stopft was möglich ist und dazu sein Quantum an alkoholischen Getränken zu sich nimmt, hat locker am Ende der Schiffsreise seine 6 Kg zugenommen. Ach ja, ein Center für Leibesübungen gibt es natürlich auch. Aber da habe ich die wenigsten Leute gesehen. Was mir auf diese Reise besonders auffiel, es waren ca. 80% Übergewichtige und rund 85% über 60 Jährige an Bord. Meine Frau und ich zählen zu den 60 jährigen.
Leknes Lofoten Inzwischen sind eineinhalb Schiffstage seit Abfahrt Olden vorbei und wir nähern uns Leknes auf den Lofoten.Das Wetter hat sich auf wolkig und kühleren Temperaturen umgestellt, was für den anschließenden Rest unserer Schiffsreise so bleiben sollte. Für den Polarkreis trotzdem angenehme Temperaturen. Unser Mein Schiff 1  ankert im Hafen von Leknes, was bedeutet, wir werden mit Tenderbooten an Land gebracht. Die Landschaft ist einmalig schön. Etwas in dieser Art hatte ich bisher nur im Fernsehen gesehen. Das Fernsehen kann leider nicht wiedergeben, was hier an Schönheit einen vermittelt wird. Egal wo man hinsieht, es ist einfach faszinierend. Für die Einwohner dieser Breitengrade sieht die Sache natürlich anders aus. Den ganzen Tag hell oder über mehrere Monate hinweg Dunkelheit. Da bracht man ganz besondere körperliche Energien, das so wegzustecken. Aber die Menschen hier lieben Ihr Leben so wie es ist. Niemand will wegziehen. Im Gegenteil. Es kommen sogar neue hinzu. P1050729Unsere Fahrt von Leknes zur Magie des Eises in einem anderen Ort, zeigte uns nochmals die Schönheit dieser Landschaft. Die bunten Häuser stehen überall verteilt meist auf felsigen Untergrund. Gärten wenn vorhanden, ohne Zaun. Bei uns undenkbar. Unser Bus hielt am Ziel vor einer Halle, worin sich aus kristallklarem Eis geformt, Figuren, kleine Bauwerke oder rudernde Menschen in Booten befanden. Diese Eiskunstwerke stehen im Dunklen und werden farbig angestrahlt, was den Reiz dieses Besichtigung erhöht.P1050706 Natürlich ist man dick angezogen und zum Abschluss gibt es ein alkoholisches Getränk, was in einem ca.30 cm langen, eckigen aus kristallklarem Eis geformten Cocktailglas, serviert wird. Zum Aufwärmen ist das Getränk nicht geeignet. Im Anschluss kurze Ortsbesichtigung mit Fischerhafen und dann zurück mit dem Bus. Das Einschiffen mit den Tendern nimmt immer sehr viel Zeit in Anspruch, die leider von den Ausflügen abgeht. Dies ist um so mehr schade, weil viel von der Erkundung der Landschaft verloren geht. Die Ausflugstermine sind zeitlich streng einzuhalten, da sonst das Schiff ohne einen seine Weg fortsetzt. Wir nehmen Kurs auf das Nordkap, zum Städtchen Henningsvag auf der Insel Mageroya, zum Ziel unserer Reise. Seit 1999 ist die Insel mit dem Festland, durch einen 6900 Meter langen Tunnel  verbunden. An einer der Nordspitzen von Mageroya liegt das Nordkap. Ein steil aus dem Eismeer emporragendes Schieferplateau. Der touristische Anlaufpunkt für Menschen aus der ganzen Welt. Der nördlichste Punkt ist eigentlich, die 3 Km weiter liegende Landzunge Knivskjellodden, wo ein interessanter Wanderweg durch karge Landschaften hinführt. Leider haben wir diesen Weg nicht gehen können, da auch hier die Ausflugszeit nicht ausreicht, um alle wieder pünktlich an Bord zu bekommen. IMG_2131Vom Bus aus erhalten wir einen sehr guten Eindruck von der Landschaft. Wo das Auge auch hinsieht, überall mehr oder weniger große Schneefelder, die auch im „Sommer“ nicht vollständig wegschmelzen, da sie zu dick sind. Drei Monate im Jahr sind die sehr engen Straßen für die Busse befahrbar, die allesamt aus Schweden angemietet werden. Danach sind die Straßen nicht mehr befahrbar. Vor Ort kann man sich in vielen Sprachen auch auf einer Leinwand die Entstehung des Nordkaps ansehen und welche Rolle es in den Kriegsjahren gespielt hat. Nach einer Stunde beginnt zumindest wieder die Rückfahrt zum Schiff, das nachts mit Verspätung ablegt, mit Ziel Tromso. Die Natur nördlich des Polarkreises ist majestätisch, rein, wild und hinterlässt einen nachhaltigen Eindruck bei ihren Besuchern. Tromso ist die Hauptstadt der Provinz Troms und trotz der geringen Einwohnerzahl von rund 71.000 flächenmäßig die größte Stadt der Welt. Sie ist so groß wie das Saarland. Zum Vergleich. New York hat eine Flächen vom 1250 Km2 und Tromso 2520 km2. Das Zentrum ist beschaulich. Bunte Holzhäuser, Museen, kleine Kneipen und Lädchen, laden zum Bummeln ein. Bei Alkohol ist Vorsicht geboten. 0,3 Liter kosten 14€, ein Glas Wein 0,2 l 24€. Da vergeht einen das Trinken. Mehr Geschäftigkeit herrscht im Hafen, dem Handelszentrum der Stadt. Tromso liegt zwischen imposanten Bergmassiven auf der Insel Tromsoya im Tromsesund. Alpine Inseln schützen die Stadt vor den Launen der offenen See. IMG_2126Am Tromsoyas  Südspitze findet man eine Telegraphenstation von 1894, die dort scheinbar nur steht, um das schöne Panorama mit den schneebedeckten Bergen in das Stadtzentrum zu telegraphieren. Tromso ist das Tor nach Spitzbergen und zur Arktis. Unsere Besichtigungstour mit dem Bus durch Tromse zur Aussichtplattform, zu erreichen mit der Seilbahn, erlaubt einen sagenhaften Ausblick über die Stadt, die überall verteilt auf Inseln liegt, die durch Brücken oder unterirdischen Tunnels zu erreichen sind. Also ich war begeistert von der Schönheit dieser Stadt und vor allem von der Landschaft. Um hier alles richtig genießen zu können, müsste man mehre Wochen Urlaub machen. Die Eindrücke die man hier aufsaugt, können nicht in Worte gefasst werden, um diese zuhause weitergeben zu können. Man muss es erlebt haben. Abends legen wir ab in Richtung Alesund, der letzten Station unserer Schiffsreise. Es sind rund 599 nautische Seemeilen als 1050 km. Dies bedeutet einen dritten Schiffstag und der Verlockung zu erliegen, sich wieder den Bauch vollzuschlagen. Am nächsten Tag erreichen wir Alesund. P1050935 Die schönste Stadt Norwegens, so zumindest die Aussage der Norweger. 1904 wurden rund 800 Häuser durch einen Brand zerstört. Die Holzhäuser brannten wie Zunder. Kaiser Wilhelm der II. hatte aufgrund seiner Liebe zu Norwegen, deutsche Hilfe nach dem Brand geschickt und geholfen, die Stadt wieder neu aufbauen zu lassen. Dafür haben Sie ihm ein Denkmal auf einer Erhebung in Ihrer Stadt errichtet. Zudem ist in einer Kirche zwischen zahllosen bunten Glasscheiben der Reichsadler Deutschlands sichtbar eingesetzt worden.Eine Anerkennung für die Verdienst Wilhelms des II.   AlesundAlesund ist eine blühende Norwegische Stadt, mit enormen Wachstumspotential. Die Stadt liegt mitten im Meer umgeben von hügligen und bergigen grünen Inseln. Blickt man sich um, sieht man den sich weit ins Landesinnere erstreckenden Fjord und schneebedeckte Gipfel. Man muss zwar rund vierhundert Treppenstufen steigen, um diesen Ausblick genießen zu können, aber die Anstrengung lohnt sich. Wir hatten den Vorteil, mit dem Bus hinauf zu fahren. Die Anstrengung überließen wir doch den Jüngeren.Hafen von AlesundDer Hafen von Alesund ist wunderschön gelegen. Ein Genuss, wenn man diesen nicht nur von untern, sondern vom bereits erwähnten Berg aus sieht. Im Museum von Alesund erhalten sie einen Einblick über die Ureinwohner Norwegens, den Samen. Eine Sprache, die heute wieder in den Samischen Schulen gelernt wird. Im Übrigen gibt es in Norwegen über 150 verschiedene Dialekte. Eine Hauptsprache gibt es nicht. Es versteht der Eine den Anderen nicht. P1050972     Am Abend legen wir wieder ab und fahren unter Volldampf zurück nach Deutschland unserem Zielhafen, Kiel. Auf der fahrt dorthin wieder ein Schreck in der Abendstunde. Ein zweiter Helikoptereinsatz auf hoher See. Eine dreiviertel Stunde lang, stand der Helikopter neben dem Schiff in der Luft, um einen Patienten ins Krankenhaus nach Oslo zu fliegen. An der Seilwinde nach oben gezogen, bei starkem Seegang, erfordert ein mutiges Verhalten aller an der Rettung beteiligten Personen. Hier ist absolutes Können angesagt, um die Bergung zum Wohle des Patienten vornehmen zu können. Unser letzter Abend auf dem Mein Schiff 1 klang im Theater aus, wo rund 400 Angestellte vom Kapitän auf die Bühne geholt und nacheinander die Berufsgruppen vorgesellt wurden. 40 Nationen arbeiten auf dem Schiff unterschiedlichster Herkunft und unterschiedlichster Religion. Wie man sieht, können unterschiedliche Völker ohne die Willkür der Politiker und religiöser Fanatiker  friedlich zusammen arbeiten und dazu beitragen dass Menschen ohne Vorurteile enger zusammenrücken und den Schiffsurlaub zu einem unvergessenen Erlebnis machen. Wir waren währen unserer Reise sehr davon angetan, kein bösen Wort gehört zu haben, jeder einzelne auf Mein Schiff 1 war sehr freundlich, hilfsbereit und zuvorkommend. Ein Verdienst von TUI und dem Kapitän, mit dem wir während seiner Lautsprecherdurchsagen mit Herrn Müller viel Spaß hatten.   Sollten wir das Nächtemal wiederum eine Reise buchen, wird das mit Sicherheit wiederum ein Mein Schiff sein. Vielleicht das Neue, Mein Schiff 3.

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